Wenn Hongkong die Stadt des Lebens" ist, dann ist das Leben ein Einkaufszentrum. Manche sind der Meinung, daß die Hongkonger Einkaufen gehen müssen, um ihren engen Behausungen zu entfliehen, andere wiederum schreiben die Kaufsucht dem vielen verfügbaren Einkommen und der Gier zu. Die zahlreichen Missionskirchen sind vielleicht nur deshalb so gut besucht, weil die allgemeine Gewohnheit, den ganzen Sonntag mit Einkaufen zu verbringen, zu Schuldgefühlen führt. Die wichtigsten Einkaufsgegenden, wo es bereits unter der Woche chaotisch hergeht, gleichen am Wochenende Tollhäusern.

Viele Waren, für die Hongkong einst berühmt war - elektronische Geräte, Imitationen von Markenwaren usw. - sind hier längst nicht mehr so preiswert wie früher, denn heute entsprechen die Preise eher dem europäischen oder amerikanischen Durchschnitt. Zur richtigen Schnäppchenjagd sollte man sich lieber nach Bangkok aufmachen. Geschäfte mit chinesischen Kunstgegenständen und Souveniren reihen sich entlang der Rolltreppe rund um die Mid-Levels. Jeder, der einen Besuch zum chinesischen Festland vorhat, sollte sich hier umschauen, seine Einkäufe jedoch nördlich der Grenze erledigen. Innerhalb von Hongkong ist Shanghai Tang, gleich neben dem MTR-Hauptbahnhof, der beste Ort, um qualitativ hochwertige chinesische Waren, wie z.B. Seide, Stoffe, Dekorationsgegenstände und Möbel zu kaufen.

Große Computermärkte gibt es an der Causeway Bay, in Wanchai und in Mongkok. Diese sind mit kleinen Ständen angefüllt, an denen man die informationstechnischen Entsprechungen zu den Erzeugnissen der Hongkonger Schneiderkunst kaufen kann, und windige Teenager versuchen, Software-Raubkopien zu verscherbeln. Für elektronische Waren ist man in den zahlreichen Filialen der Fortress-Kette nicht schlecht bedient.



Hongkong hat viele Märkte. Einer der schönsten ist der Yuen Po Street Bird Garden, auf der Prince Edward Road West in Kowloon. Auf diesem Markt werden täglich von 07.00-20.00 Uhr u.a. Singvögel verkauft. Ganz in der Nähe, bei der Tung Choi Street, gibt es einen Blumen- und einen Goldfischmarkt.

Konsumtempel gibt es in Hongkong in Hülle und Fülle: Das Pacific Place in Admiralty hat drei Stockwerke angefüllt mit Luxusmarken; The Landmark und die Princes Arcade wetteifern um die schicken Kunden aus Central. Die lange Fahrt von Central zum Festival Walk am MTR-Bahnhof Kowloon Tong im nördlichen Kowloon lohnt sich allein schon wegen der Vielfalt und Qualität, die man dort findet. Die großen japanischen Kaufhäuser Sogo und Mitsukoshi liegen an der Causeway Bay, und ein Einkaufszentrum im Hochformat ist der überwältigende Times Square.

Geschäfte sind normalerweise täglich von 09.30-19.00 Uhr geöffnet, z.T. aber auch länger.

Hongkonger sträuben sich schon beim bloßen Gedanken an eine Umsatzsteuer, deshalb kann man das Horten von Quittungen getrost vergessen.