Urlaubsorte & Ausflge
Einleitung
Die Republik Jemen ist das am wenigsten bekannte, jedoch
landschaftlich und kulturell mitunter reizvollste Land Arabiens. Ein Groteil
des Landes liegt ber 3000 m hoch, Besucher sollten daher eine
Akklimatisierungszeit einplanen.
Individualreisen sollten aufgrund des
erhhten Risikos nur mit zuverlssigen und erfahrenen jemenitischen
Reiseagenturen unternommen werden. Eine Liste ist bei der deutschen Botschaft in
Sanaa erhltlich. Vor Reisen in den nrdlichen und nordstlichen Landesteilen
wird ausdrcklich gewarnt.
Die Zentralregion
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Sanaa, die Hauptstadt, liegt an der Handelsstrae zwischen Aden
und Mekka. Die Stadt wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. gegrndet und soll
Legenden zufolge in biblischen Zeiten eine Rolle gespielt haben. Die
Altstadt ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklrt worden. Die
meisten der bis zu siebenstckigen Huser sind ber 400 Jahre alt. Die Zitadelle Qasr al-Silah
wurde nach der Einfhrung des Islam im 7. Jahrhundert gebaut und ist
sehr gut erhalten geblieben. Das alte Stadtzentrum wird von den
berresten der Stadtmauer umgeben, die man im Sden in der
Zuberi-Strae vor dem Bab al-Yemen (Tor zum Jemen) und im Osten am Berg Nugum sehen kann. Die Mauer erstreckt sich von der Zitadelle zum Bab Shaoob im Norden bis zu dem Taherir-Platz. Der 1000 Jahre alte Markt Souk al-Milh,
der am Bab al-Yemen beginnt, ist in 40 unterschiedliche Handwerks- und
Handelsbereiche aufgeteilt. Besonders interessant ist der Gewrzmarkt.
Der Souk al-Nahaas war frher ein Kupfermarkt; heute findet man hier bestickten Kopfschmuck, Grtel und Jambias (gebogene Dolche). Die Groe Moschee von Sanaa
ist die lteste und grte Moschee Sanaas und eine der ltesten in der
arabischen Welt. Sie wurde zu Lebenszeiten des Propheten Mohammed
gebaut und im Jahre 705 vergrert. Der Grundriss ist typisch fr die
frhen arabischen Bauwerke: ein offener Hof wird von berdachten
Galerien umschlossen. Das Nationalmuseum liegt am Taherir-Platz im Dar al-Shukr (Palast
der Dankbarkeit). Hier gibt es interessante Ausstellungen aus
vorislamischer Zeit, Bronze-Statuen, Volkskunst sowie einen schnen Mashrabia
(zur Wasserkhlung). berwltigend sind die mehrstckigen, prunkvollen
Huser in der Stadtmitte, die mit filigranen Stuck- und
Alabasterarbeiten reich verziert sind.
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Rawdha, 8 km nrdlich von Sanaa, ist eine Gartenstadt. Sehenswert ist die Moschee, die Ahmed Ibn al-Qasim erbauen lie. Im Rawdha-Palast ist heute ein Hotel untergebracht.
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Amran liegt nrdlich von Rawdha. Die Stadt befindet sich am Rand des fruchtbaren Al-Bawn-Beckens. Amran ist von alten Tonmauern aus der Zeit des Knigreichs der Saber umschlossen.
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Hajja liegt eine Tagesreise nordwestlich von Sanaa. Die Umgebung besteht aus hohen Bergen und tiefen Tlern, einschlielich des Wadi Sherez (1000 m . d. M.) und des Kohlan (2400 m . d. M.). Die Zitadelle Hajja thront auf dem gleichnamigen Hgel und ist fr die unterirdischen Verliese bekannt.
Der Berg Hadda
liegt sdlich von Sanaa. An seinen Hngen liegen zahlreiche Drfer und
Obstgrten. Hier wachsen Aprikosen-, Pfirsich-, Walnuss- und
Mandelbume. Im Dorf Hadda gibt es alte trkische Mhlen zu besichtigen.
Das Wadi Dhar liegt 10 km von Sanaa entfernt und ist ein idyllisches Tal, in dem Weintrauben, Granatpfel und Zitrusfrchte wachsen.
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Shibam, 36 km von Sanaa entfernt, ist eine Siedlung aus der vorislamischen Zeit, die von der groen Festung Koukaban geschtzt wurde.
Der Westen & Sdwesten
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Die Halbwste Tihama (heie Erde) im Westen, in der es kaum
regnet, ist hei, schwl und nur wenig bevlkert. Die Strae, die von
Sanaa nach Sden fhrt, verluft durch eine Gebirgslandschaft vorbei
an Dhofar, der alten Hauptstadt der Himyariten (115 v. Chr. - 525 n. Chr.) und Ibb,
einem frher wichtigen Rastplatz an der Strae von Sanaa nach Taiz.
Die berreste der Stadtmauer und des Aquduktes sind gut erhalten
geblieben. Der Sumara-Pass auf 2700 m Hhe ermglicht einen herrlichen Panoramablick ber das Yarim- und das Dhamar-Becken.
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Taiz liegt im Sden des Landes in 1400 m Hhe. Die Altstadt ist
durch die schnell wachsende, moderne Stadt fast vollstndig verdrngt
worden; nur einige alte Huser und Moscheen sind brig geblieben. Diese
liegen an der Sdseite innerhalb der gut erhaltenen Stadtmauer (13.
Jahrhundert). Im Norden stehen nur noch die Tore Bab Musa und Al-Bab al-Kabir. Die Festung Al-Qahera liegt innerhalb der Stadtmauern. In Taiz befinden sich auch die Moscheen Al-Ashrafiya und Al-Mudhaffar, die vermutlich schnsten in Jemen. Das Museum im Imam-Ahmad-Palast
gibt Einblicke ber das Leben des Knigs Imam Ahmad. Der Legende nach
ist nach Imams Tod in seinem Anti-Revolutions-Palast nichts verndert
worden. Der Salah-Palast, ein weiteres Museum der kniglichen Familie, liegt stlich der Stadt. Der Souk Taiz ist eine Fundgrube schner Waren und Reisemitbringsel.
Der Berg Saber liegt 18 km von Taiz entfernt und ermglicht einen wunderschnen Blick auf Taiz und das Taiz-Becken.
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Mokha ist eine alte Hafenstadt am Roten Meer aus der
himyaritischen Zeit. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde von hier aus
Kaffee in alle Welt exportiert. Mokhas Glanz und Reichtum fanden ein
Ende als Kaffee auch in anderen Regionen angebaut wurde. Der Hafen
wurde krzlich modernisiert und die Verbindungen nach Mokha verbessert,
um die alte und einstmals reiche Stadt wieder aufleben zu lassen.
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Hodeida kann man ber die Berge von Manakha erreichen. Diese
moderne Stadt am Roten Meer hat einen bedeutenden Hafen, der erst 1961
fertig gestellt wurde. Sehenswert sind der Fischmarkt und die
traditionellen hlzernen Fischerboote.
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Beit al-Faqih, 60 km von Hodeida entfernt, hat einen interessanten Markt, auf dem Kunstgewerbeartikel verkauft werden. Manakha liegt in den Haraz-Bergen und war frher ein Rastplatz osmanischer Hndler. Die traditionellen Ismaeli-Drfer liegen im Osten.
Der Norden
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Zwischen Sanaa und Sada im Norden liegt das Wadi Waaar mit subtropischem Klima und endlosen Mango-, Papaya- und Bananenhainen. In dieser Region erhebt sich das riesige Shahara-Bergmassiv. Der hchste Berg ist 3000 m hoch. Die Shahara-Brcke, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde, verbindet zwei Berge und kann zu Fu berquert werden.
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Sada ist noch heute von Stadtmauern umgeben und war frher ein
Bergbau- (Eisenerz) und Gerbereizentrum sowie ein wichtiger Rastplatz
an der himyaritischen Handelsstrae von Sanaa nach Mekka. Spter wurde
aus Sada die Hauptstadt des Zaydi-Staates und Zentrum der Zaydi-Lehre,
einer Richtung des schiitischen Glaubens. Die Al-Hadi-Moschee ist eine wichtige Kultsttte des Zaydismus. Das interessante Najran-Tor befindet sich im Norden der Stadt. Die Groe Moschee ist das Wahrzeichen Sadas. Auf dem Markt werden u. a. traditionelle Steinhalsbnder und schne Silberarbeiten angeboten. Die Sada-Festung mit
ihren dicken Mauern war frher die Residenz des Knigs Imam und ist
heute Sitz der Provinzregierung. Auerhalb der Stadt liegt der Zaydi-Friedhof mit interessanten Grabsteinen. Das Sada-Becken ist sehr fruchtbar.
Der Osten
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Die Al-Mashrik-Berge im Osten des Landes steigen von 1100 m bis
auf 3000 m an. Die Landschaft geht allmhlich in Sanddnen ber und die
Bevlkerungsdichte nimmt ab.
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Mareb war einst Hauptstadt des Knigreiches Saba. Einen Besuch wert ist der Awwan-Tempel,
angeblich der Tempel der Knigin von Saba. Die behauenen Steinblcke
sind das Testament der Stadt. Sdwestlich von Mareb liegt der gewaltige
Mareb-Staudamm, der vor Tausenden von Jahren zur Bewsserung
diente. Bis 570 n. Chr. wurde der Damm genutzt, dann siedelte sich die
Bevlkerung im Norden des Landes an. Die eindrucksvolle Steinmauer ist
600 m lang und 18 m dick.
Aden
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Die Geschichte Adens als Hafenstadt reicht weit zurck. Der Hafen wurde im biblischen Buch von Hesekiel (ca. 6. Jh. v. Chr.) genannt. Das Nationalmuseum des Altertums in der Nhe des Tawahi-Hafens beherbergt eine interessante Sammlung vorislamischer Kunst. Crater,
der lteste Stadtteil, liegt im Krater eines erloschenen Vulkans. Hier
stehen die ltesten Gebude der Stadt. Zu sehen sind noch die Adentanks,
Felsenlager mit einer unglaublich hohen Wasserkapazitt. Wenn es
regnet, fllt sich der oberste Tank zuerst und speist dann die unteren.
In Crater gibt es auch ein Vlkerkundemuseum und ein Militrmuseum. Die
Moschee von Sayyid Abdullah al-Aidrus (14. Jh.) erinnert an den Schutzheiligen von Aden. In Maallah knnen Besucher traditionelle arabische Boote sehen. Sdlich von Aden liegt Klein-Aden, ebenfalls in einem Vulkankrater.
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